Das gute Leben in den Veedeln, Deutz, Gutes Leben, Pilotprojekte
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Das wandelnde Wohnzimmer – auf einen Tee auf der neuen, autofreien Deutzer Freiheit

Eine Woche lief der Verkehrsversuch der autofreien Deutzer Freiheit bereits: Ein guter Zeitpunkt, um am 19. Juni 2022 die ersten Impressionen der Sonntagsflaneur:innen einzufangen. Passant:innen waren eingeladen, sich spontan an den fein gedeckten Tisch, das wandelnde Wohnzimmer, auf der Straße dazu zu setzen und bei Tee und Kuchen über die Eindrücke und Potenziale der neuen autofreien Straße zu sprechen. Schließlich soll der Verkehrsversuch ein Jahr lang gehen und danach über eine Verstetigung entschieden werden.

Die Initiative „Deutzer (Auto-)Freiheit“ hatte nach fünf Jahren Arbeit den Verkehrsversuch erwirkt. Einige aus der Gruppe sind zugleich auch Mitglieder des Urban Games Trupps „play:cologne“, daher sollte ein spielerisches Element bei der gemeinsamen Aktion nicht fehlen: Eine Sanduhr lief 15 Minuten lang und war die Zeit rum, zog der Tisch ein Stückchen weiter die Straße hinunter und neue Gäste durften Platz nehmen. In den vier Stunden des wandelnden Wohnzimmers konnte so jeder Abschnitt der autofreien Straße neu erlebt werden, unterschiedliche Stimmen dazu gehört und neue Bekanntschaften geschlossen werden. Im Anschluss durften die Gäste Ihre Gedanken in einem speziell angefertigten Poesiealbum hinterlassen.

Nicht zu unterschätzen ist der logistische Aufwand eines Mini-Cafés mit ständigem Gast- und Locationwechsel. Hat man Lust, so eine Aktion selbst zu wiederholen, lohnt es sich, genug „Servicekräfte“ einzuplanen und die Aufgaben zu verteilen. Das (Pilot-)Projekt wird von der Agora im Rahmen des Projektes „Das Gute Leben in den Veedeln“ unterstützt.

Wie geht es weiter? „play:cologne“ und die Initiative „Deutzer (Auto-)Freiheit“ werden das ganze Jahr unterschiedliche Erlebnisangebote auf der Straße machen. Die von Passant:innen gemeinsam mit play:cologne und Deutz Dialog durchgeführten Aktionen sind zugleich ein Angebot, sich über diese neuen Erlebnisse auszutauschen und sie zu Erkenntnissen zu konkretisieren. Die durchgeführten Aktionen verbinden auf eine emotionale und mentale Weise die Spieler:innen mit dem Raum und werden als Erfahrung an die eigene Kontakte weitererzählt. So wächst die aktive Auseinandersetzung mit der neuen Situation, die Spannbreite der Erlebnisse wird größer und diverser und die zum Teil antagonistischen Haltungen kommen einander spielerisch näher. Zudem sollen so neue Akteur:innen für nachbarschaftliches Engagement und Bespielung des öffentlichen Raumes gefunden werden, da viele Aktivitäten durch die Pandemie ins Stocken geraten sind. Stay tuned. 

Weitere Infos auch zu den kommenden Aktionen gibt es hier: https://deutzautofrei.de/

Fotos: Dennis Barmann, Judith Gauß & Martin Wisniowski

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