Autor: Dana Dübbers

Mit einem offenen Workshop-Format zum DIY Bücherschrank in der alten Feuerwache

Im Sommer 2020 traf sich ein kleines Team engagierter Menschen jeden Donnerstag, um einen alten Schrank zu restaurieren und wetterfest zu machen. In den Bau-Wochen ist nicht nur ein öffentlicher Bücherschrank für internationale Literatur entstanden, der nun auf dem Hof der Alten Feuerwache frei zugänglich ist, sondern auch ein offenes Bau-Team in der Agora. 

Kalk, was geht? Agora Veedelsbotschafterin Rejane über aktuelle Projekte und Möglichkeiten, anzupacken

Foto: S. Wolf Da sag’ noch einmal wer, das Großstadtleben sei anonym und unpersönlich! Viele Menschen engagieren sich für Gemeinschaft und das Gute Leben im Veedel, so auch unsere Veedelsbotschafterinnen und –koordinatorinnen. Unzählige Gespräche mit Nachbar:innen und vielfältige Aktionen vor Ort machen sie zu Expertinnen für ihr Veedel. Was läuft gut, wo können wir noch anpacken und wie erklärt man dieses Berufsbild der eigenen Oma? In Teil eins unserer Portrait-Reihe zu den Agora Veedelsbotschafterinnen und –koordinatorinnen berichtet Rejane Radschinski, was in Kalk gerade so geht.

Veedelsfest für gutes Leben auf dem Erzberger Platz

Wer am Sonntag, den 04.09.2022 über den Erzberger Platz flanierte, konnte den Nachbar:innen auf dem Veedelsfest in Nippes mal ganz anders begegnen. So konnten Anwohner:innen beim Malen mit Acryl auf Leinwand einen Einblick in die verborgenen Gedanken der Nachbarin aus dem 1. Stock erhaschen oder beim Kleidertausch Geschichten zum Lieblingsteil des Nachbarn von nebenan hören.

Einen Tag lang frei sein: Freiraumdemo auf der Neusser Straße

Fast schon wie eine Szene aus dem neuesten Apokalypse-Blockbuster wirkte die Neusser Straße im Agnesviertel am Sonntag, 04.09.2022: Mit Hängematten auf den Verkehrsinseln und Kaffekränzchen auf der Kreuzung holten sich die Menschen die Straße wieder zurück und schnupperten für einen Tag an der autofreien Utopie. Die Initiative „Veedelsfreiraum“ hatte die Freiraumdemo unter dem Motto “Freiraum Neusser Straße” organisiert.

Freiraumdemo in Köln Mülheim: Eine Straße für alle“

Weniger Autos, mehr Fahrräder und vor allem mehr Platz für nachbarschaftliche Kommunikation und Spiel – unter dem Motto „Eine Straße für alle“ brachte eine Nachbarschaftsgruppe in der Genovevastraße ihre Forderungen in die Öffentlichkeit und verwirklichte sich den Wunsch eines autofreien Tages.

Spielefest Play:Deutz

Spielen für mehr Freiraum: Eine Olympiade auf der autofreien Deutzer Freiheit Am Sonntag, den 21.08.2022, verwandelte sich die Deutzer Freiheit in ein Spielfeld für alle Generationen. Die Initiative „play:cologne“ lud dazu ein, den für zwölf Monate gewonnenen (Auto-)Freiraum zu erkunden. Im Abschnitt vor Sankt Heribert wurden nach einer olympischen Eröffnungszeremonie original mit Fackelträger von „play:cologne“ entwickelte DIY-Spiele angeboten. Diese stellten den Spielenden Aufgaben, die mit einem Augenzwinkern einige der Herausforderungen der Deutzer Freiheit angingen: Ein Hula-Hoop-Reifen-Rennen um Hindernisse thematisierte Platzkonflikte zwischen Fußgänger:innen und Fahrradfahrenden, beim Eisblock-Curling ging es um steigende Hitze und wenig Schatten, beim Kronkorkenkatapult um Müll und der sommerlichen Trockenheit konnte an der Gießstraße am Trinkbrunnen etwas entgegengesetzt werden.  Gewohnheit macht blind. Was fällt Dir auf, wenn Du durch deine Straße gehst? Was nimmst du wahr und was blendest du automatisch aus, weil es so selbstverständlich ist?  Mit Überraschungsmomenten, die die Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum fördern, schärft die Initiative „play:cologne“ den Blick für autofreie Räume. Die Initiative „Deutzer (Auto-)Freiheit“ hatte nach fünf Jahren Arbeit den Verkehrsversuch erwirkt, der bis Mai 2023 andauern wird. In insgesamt vier von der Agora im Rahmen des Projektes „Das Gute Leben in den Veedeln“ geförderten Interventionen können Passant:innen die neue Situation auf der Deutzer Freiheit intensiv erleben.  So begegneten die Passant:innen bei der zweiten Aktion, nach dem wandelnden Wohnzimmer im Juli, rollenden Hula-Hoop-Reifen, tanzenden Bändern, fliegenden Kronkorken und Eis, das über den Asphalt schlittert – eben allem anderen als den typischen Dingen, die wir …

Wasser für den Pantaleonspark: eine (fast) spontane Nachbarschaftsaktion

War das eine klasse Aktion am vorletzten Juliwochenende: Da es bei der Hitze zunehmend schwieriger wurde, den Pantaleonsgarten und das Martinsplätzchen zu gießen, haben eine paar Leute von der Nachbarschaftsinitiative Miteinander im Pantaleonsviertel (MiP) und einige Nachbar:innen die drei Wassercontainer am Pantaleonspark repariert und hochgesetzt, damit die Gießkannen darunter passen. Das Umfeld wurde gereinigt und die Büsche etwas zurückgeschnitten. Das ist auch wichtig für viele Menschen ohne festen Wohnsitz, die sich dort am Wasser bedienen. 

Gärtnern für Klimaschutz: Ein Urban Gardening Spaziergang im Vrings- und Pantaleonsviertel

Weinberge in der Südstadt und Pflücksalat auf den Ringen? Beim Urban Gardening Spaziergang im Vrings- & Pantaleonsveedel am 9. Juli 2022 konnten Interessierte in Impulsvorträgen ihren Blick für Urbanes Grün in der Stadt schärfen. Vom Wachsenring ging es nach einem Grappa-Tasting an den Weinbergen am Chlodwigplatz über den Kartäuser- zum Pantaleonsgarten. Mit dabei waren außerdem der Ernährungsrat Köln und Claudia von Bäume_jetzt_gießen. Die Essbare Stadt Mit den Händen in der Erde buddeln und dabei die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angehen- und zwar direkt vor der Haustür? Das Konzept der Essbaren Stadt Köln liefert über die Erzeugung von Lebensmitteln für Mensch und Tier mit Menschen aus und in der Stadt konkrete Ansatzpunkte, über die jede:r für Klimaschutz und Gemeinschaft aktiv werden kann. Dafür setzt sich ein Ausschuss im Ernährungsrat ein und konnte z.B. erwirken, dass in Köln 70 Prozent aller Neupflanzungen essbar sind, entweder für Mensch oder Insekt. Hundewiese mit Potenzial Wer schon mal mit der U-Bahn aus der Stadt zum Chlodwigplatz gefahren ist, hatte an der Ulrepforte beste Sicht auf den Wachsenring, einen öffentlichen Gemeinschaftsgarten mit derzeit sechs Hochbeeten und die erste Station unseres Spaziergangs. Die Idee dazu kam Studierenden, die im selbstverwalteten Schmittmann-Kolleg am Sachsenring leben. Eine Mitbewohnerin erzählte am Küchentisch von dem Film „incredible edible“, in dem die Stadt Todmorden in England ihre Lebensmittel zwischen …

„Der Druck kommt immer von unten“ 

Ein Besuch in der Bezirksvertretung Innenstadt Wir leben in einer Stellvertreter-Demokratie. Alle paar Jahre fühlen wir Bürger:innen uns mächtig, wenn wir gut gelaunt in die Wahlkabine treten, ein paar Kreuze auf ein Blatt Papier setzen dürfen und damit unser Vertrauen in die Menschen auf den Plakaten setzen, die dann die nächsten Jahre für uns über die Belange des Gemeinwohls entscheiden.  Abgesehen von diesem einen Tag alle paar Jahre fällt es teils schwer, unsere Demokratie als System zu erfassen, in dem die Macht vom Volke ausgeht. Die steigende Anzahl an Menschen, die für ihre Ideen auf die Straße gehen, verdeutlicht: wir wollen mitreden!  Konkret anpacken kann man bekanntlich am besten vor der eigenen Haustür- think global, act local. Für diese kleinere Ebene, also die Straßen, auf denen wir uns Tag für Tag bewegen, ist in Köln das politische Gremium der Bezirksvertretung zuständig. „Die Bezirksvertretung entscheidet in allen Angelegenheiten, deren Bedeutung nicht wesentlich über den Stadtbezirk hinausgeht. Sie wird zu allen Angelegenheiten gehört, die den Stadtbezirk berühren“ heißt es auf der Website der Stadt Köln. Und dafür gibt’s auch Geld:  „Die Bezirksvertretung hat die Möglichkeit, für verschiedene Bereiche bezirksorientierte Mittel einzusetzen, um damit beispielsweise Aktivitäten in …