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Autofreies Picknick auf der Zülpicher Straße

Autofreies Picknick auf der Zülpicher Straße Foto: Gregor Theis
Autofreies Picknick auf der Zülpicher Straße. Foto: Gregor Theis

Wir sitzen auf der ausgebreiteten Picknick-Decke und genießen Weintrauben und Wassermelone, bei Kölsch und Cola lauschen wir den Chansons der Straßenmusiker, am gedeckten Tisch gibt es Brot mit Oliven, dazwischen malen Kinder mit Straßenkreide und fahren mit Inlinern und Laufrad – kaum zu glauben, dass wir mitten auf der Zülpicher Straße sitzen.

Seit Mitte April ist das kleine Stück der Zülpicher Straße nahe der Universität für den Autoverkehr gesperrt. Doch die Fortsetzung der Sperrung nach der dreimonatige Testphase ist noch ungewiss.

Neue Prioritäten in der Verkehrspolitik

Etwa 250 Personen sind am 7. Juli 2016 der Einladung von Agora Köln, ADFC, Greenpeace, VCD und Radkomm gefolgt und haben auf der Zülpicher Straße gepicknickt. Wir demonstrieren für neue Prioritäten in der Verkehrspolitik und Stadtentwicklung, für die Stärkung des Rad- und Fußverkehrs, für den Grüngürtel, für ein gesundes und lebendiges Köln.

Den gewonnen Raum widmen wir einem der Väter des Grüngürtels und eröffnen mit der Anbringung eines selbstgebastelten Straßenschild feierlich den „Fritz-Schumacher-Platz“. Jetzt wollen wir die Asphaltfläche beleben und den öffentlichen Raum so nutzen, wie er einst gedacht war: als Raum für Menschen.

Jeder kann es sehen, hören und spüren: Durch die Verkehrsberuhigung ist die Zülpicher Straße attraktiver für Radfahrer und Fußgänger, die Belastung durch Lärm und Abgase ist erheblich gesunken, die Lebens- und Aufenthaltsqualität ist gestiegen.

„Die Sperrung bleibt“

Beim autofreien Picknick dann die Zusage von Roland Schüler, dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister von Lindenthal: „Die Sperrung bleibt – mindestens bis die Ergebnisse des Verkehrsversuchs vorliegen“, darauf haben sich die Bezirksvertretungen Lindenthal und Innenstadt mit der Verwaltung verständigt.

Bis in den Spätsommer bleibt das Stück der Zülpicher Straße also autofrei. Die Diskussionsrunde auf dem Rasenteppich ist sich aber einig: „die Sperrung soll schnellstmöglich bis zur Dasselstraße oder sogar bis zu den Ringen ausgeweitet werden“. So entstehen neue Chancen das Gebiet zu einem attraktiven Teil des Uni-Campus weiterzuentwickeln und gleichzeitig den Grüngürtel als Parkanlage zu stärken.

Das autofreie Picknick endet, wie es begann: Mit vielen helfenden Händen und Lastenrädern werden Tische und Bänke transportiert, dabei kommt die Frage auf: „Auf welcher Straße picknicken wir als Nächstes?“

Medienecho

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